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Tipps für den optimalen Camper

Britz Camper steht in der Natur in Neuseeland

Tipps für den optimalen Camper

von Reisevorbereitungen

In Neuseeland bieten eine Vielzahl von „Labels“ eine fast unübersehbare Auswahl an Campervans. Aber welcher ist der Richtige? Wir liefern Tipps für den optimalen Camper. Denn man möchte ja einerseits viel Platz unterwegs haben, andererseits begrenzt das Budget wiederum die Größe.

Natürlich ist die Anzahl der Reisenden ein wichtiges Kriterium, aber auch einige andere Umstände sollten bedacht werden. Darum hier einige Hinweise, die euch die Qual der Wahl etwas erleichtern sollen.

Größe des Campers

Bei unserer ersten Reise fuhren wir mit einem Explorer von Britz. Er ist eigentlich für 4 Erwachsene vorgesehen,  aber das große Bett im hinteren Teil sowie die Möglichkeit zum aufrechten Gang im Camper gaben da den Ausschlag. Die „interne Höhe“ von 2 m war sehr angenehm. Wir empfehlen mindestens eine Höhe von1,90 m (bei einer Körpergroße von 1,82 m).

Leider gibt es nicht immer Sonnenschein. Dann ist ein großer Camper von Vorteil.

Aetearoa – Land der langen weißen Wolke! Ab und zu gibt es auf Neuseeland aber auch dunkle Wolken und Regen. Gerade auf der Südinsel kann das Wetter schon mal regnerisch sein, so dass wir froh waren, ganz gemütlich abends im Camper sitzen und dem Regen beim Fallen zusehen zu können. Die meisten Campingplätze bieten zwar auch Aufenthaltsräume an, Ruhe findet man da aber nicht unbedingt.

So, genug Platz hatten wir. Dieser wirkt sich aber auch auf die Ausmaße des Vehikels aus: Länge 6,10 m, Breite 2,25 m und Höhe 3,20 m. Die Länge und die Höhe (Achtung: Äste an Bäumen) wirken sich eher beim Rangieren auf dem Campingplatz aus, die Breite von 2,25 m plus Außenspiegel ist bei den engen neuseeländischen Straßen schon mal einer Herausforderung, wenn einem auf einer kurvenreichen und engen Bergstraße ein Holzlaster entgegen kommt – und es dann noch am linken Fahrbahnrand steil in die Tiefe geht.

Ein so großes Gefährt ist dann auch sehr Seitenwind empfindlich, was das Fahren sehr anstrengend macht.

Auf unserer zweiten Reise fuhren wir dann einen Venturer von Britz. Nicht ganz so hoch, nicht ganz so breit, dafür aber mit 7,20 m (zu 6,10 m) ziemlich lang. Die Länge wirkte sich jedoch nicht negativ auf die Fahreigenschaften aus.

Wollte ihr die Nord- und die Südinsel besuchen, also den Camper in Auckland übernehmen und in Christchurch wieder abgeben, könnt ihr die Koffer nicht deponieren, sondern müsst sie mitnehmen. Auch dafür sollte Platz im Camper sein.

Die Größe des Wasser- und Abwassertanks ist nicht ganz so entscheidend, wenn man bei jeder sich bietenden Gelegenheit Frischwasser nachfüllt und bei der „Dump Station“ das Abwasser entsorgt.

Fahrzeug-Ausstattung

Unser erster Camper hatte keine Servolenkung. Da Neuseelands Straßen auf der Landkarte zwar gerade aussehen, in Wirklichkeit sich aber Kurve an Kurve reiht, wird das Lenken ohne Servolenkung zu einer echten Kraftanstrengung.

Außengrill am Camper

Auch ein Schaltgetriebe kann so seine Tücken haben. Besonders, wenn der zweite und der vierte Gang nur Millimeter auseinander liegen. Das ist besonders tragisch, wenn man gleich bei der ersten Fahrt überhaupt auf dem Weg zum ersten Einkauf mitten auf einer großen Kreuzung in Christchurch beim Anfahren vom ersten in den vierten Gang schaltet – und der Camper mitten auf der Kreuzung „absäuft“.

Bei unserer zweiten Reise besaß unser Camper einen Gas betriebenen Außengrill. Wir haben noch nie so viel gegrillt, wie in diesem Urlaub – Lachs, Lamm und viele leckere Dinge. Und im Camper keinen Grillgeruch!
Mit Gas wird jeweils der Herd im Inneren, das Heißwasser-System und ggf. ein Außengrill betrieben. Trotz „extrem grilling“ ist es uns allerdings nicht gelunden, die 9 Kilo Gaskatusche in 21 Tagen zu leeren.

Kennzeichnung von „Selbstversorgungscampern“

Sicherlich mit das Schönste am Reisen mit einem Camper ist die Möglichkeit, einfach dort stehen zu bleiben, wo es einem besonders gefällt. Stichwort „Freedom Camping“! Die Campgrounds der Neuseeländischen Naturschutzbehörde (DOC – Department of Conservation) zum Beispiel liegen meist wunderschön mitten in der Natur und dann ohne sanitäre Anlagen. Daher sind auf solchen Plätzen die „selfcontained units“ Pflicht.

Diese Selbstversorger haben eine eigene Toilette mit einem entsprechend großen Abwassertank. Mit so ausgestatteten Campern kann man bis zu drei Tage in der Wildnis „überleben“, ohne einen Wasserhahn oder Stromanschluss zu benötigen.
Mit allen anderen Camper darf man sich nicht einfach in die Natur stellen. Da ist ein Campingplatz sicherlich Pflicht.

Bei Dieselfahrzeugen fällt eine Steuer an, die nach gefahrenen Kilometer abgerechnet wird. . Bei Fahrzeugen bis 3,5 Tonnen beträgt die Steuer NZD 4,80 je 100 km. Bei einem dreiwöchigen Aufenthalt fährt man zwischen 3.000 und 4.000 km. Die Dieselsteuer in Höhe von NZD 150 bis NZD 200 bezahlt man dann beim Vermieter (wenn nicht pauschal schon im Mietpreis enzthalten).

Unsere Empfehlung: Je größer der Camper, desto wichtiger sind Servolenkung und Automatik-Getriebe.

Innen-Ausstattung

Kühlschrank und Gas-Herd gehören zur Grundausstattung, die man täglich braucht. Eine Mikrowelle ist nützlich, funktioniert aber nur bei externem Stromanschluss. Aus dem gleichen Grund muss man auf den Toaster und den Wasserkocher beim freien Camping verzichten.
Der Wasserkocher eignet sich im übrigen wunderbar dazu, Wasser zum Spülen zu erhitzen. Größere Camper haben zwar auch die Möglichkeit, heißes Wasser zum Beispiel zum Duschen zu produzieren, für ein paar Liter Spülwasser ist das aber eindeutig zu umständlich.

Apropo Dusche: Hat man eine Toilette im Camper ist sie auch gleichzeitig Dusche – gebraucht haben wir die Dusche aber noch nie.

Ein „must have“ sind Fliegengitter an den Fenstern. Wenn man auf der Südinsel unterwegs ist, wird man früher oder später mit den Sandflies in Kontakt kommen. Dann ist man froh, wenn man lüften kann, ohne gleich zerstochen zu werden.
Bei Camper mit Schiebetüre sind an diesen keine Fliegengitter angebracht. Sollte Ihr auf die Südinsel in Sandflies-Gebiete fahren wollen, sollte Ihr einen Camper mit klassischer Türe in Betracht ziehen.

Einige Campermodelle sind mit LCD-Fernseher und DVD-Player ausgestattet. Wir haben sie noch nie gebraucht.

Sehr praktisch ist ein Safe, um Ausweispapiere, volle Speicherkarten, Reiseunterlagen und kleinere Elektronikteile unterzubringen. Ein Netbook passte allerdings bei unserem letzten Modell (Britz Venturer) nicht hinein

Die im hinteren Teil befindliche Sitzgruppe wird für die Nacht zum Bett umgebaut.

Es lohnt sich, die Maße der Betten genau zu studieren. Wenn man von Zuhause ein Bett mit den Maßen 2 m x 1,80 m gewohnt ist, so kann es zum Beispiel bei dem HiTop-Campervan von Britz mit einer Bettgröße von 1,85 m x 1,55 m schon mal eng werden. Der Ultima von maui bietet mit 2 m x 1,78 m schon deutlich mehr Platz.

Im Regelfall wird die Sitzgruppe im Fahrzeug abends zu einem Bett umgebaut, der Tisch wird abmontiert und die Tischplatte ein Teil des Bettenbodens. Die Sitzkissen werden zur Matratze. Mal kommt man dann quer, mal kommt man längs zu liegen. Bisher haben wir auch auf solch „zusammengestückelten“ Matratzen gut geschlafen. Man muss  sie nur so verkantet anordnen, dass man nicht nachts in einer Ritze schläft.

Einige Modell für 4 Personen und mehr haben über der Fahrerkabine einen Schlafalkoven. Nicht unbedingt etwas für Leute mit Platzangst! Falls man aber in diesem Camper nur zu zweit unterwegs ist, eignet er sich wunderbar als „Abstellraum“.

Nützliche Zusatzausstattung

Einige nützliche Dinge sind nicht automatisch beim Camper dabei, sondern müssen separat gemietet werden: Campingtisch und Stühle, ein Erste Hilfe Set sowie ein Routenplaner („GPS“).
Beim GPS sollte ihr auf die Aktualität der Karten achten (bei Übernahme des Campers das GPS mal ausprobieren).

Neuerdings kann man Neuseeland auch mit dem Fahrrad erkunden. Wenn Ihr statt auf vier auch al auf 2 Rädern unterwegs sein wollt, erkundigt euch nach den Möglichkeiten, Fahrräder mitzunehmen.

Einige Dinge, die man sinnvoller Weise von Zuhause mitbringen kann, findet ihr [→ hier.

Fahrzeugtypen

Grundsätzlich kann man drei Fahrzeugtypen unterscheiden:

  • Das große Auto

Einige Vermieter bieten aus mobiles Gefährt großere Auto wie zum Beispiel die SpaceShips. Mit umgelegter Rückbank, manchmal mit „Plastikbeutel“ als Verlängerung bei aufgeklappter Hecktüre bieten sie sich als einfache Alternative zum „ausgewachsenen“ Camper an.

Ein „Raumschiff“ – mit Verlängerung zum Schlafen

Ihr Vorteil liegt in der Straßenlage: Zum Einen lassen sie sich schneller über Neuseelands enge Straße lenken, zum Anderen kann man mit ihnen auch Straße befahren, die z.B. aufgrund von Steigung oder Straßenbreite für Camper eher ungeeignet sind.
Allerdings kann man in ihnen nicht „leben“. Sie sind nicht „self-contained“, daher darf mit ihnen nicht einfach in der Natur übernachten. Als Alternativen bieten sich hier die Cabins oder ein FarmStay an.
Empfehlenswert für Reisende mit Kilometer-Hunger
Kosten z.B. der Spaceship ab NZD 50 pro Tag

  • Der kleine Camper

Escape-Camper – nicht gerade ein „wide vehicle“

Er bietet Platz für 2 bis 3 Personen und ist schnell und wendig. Eine kleine Kochgelegenheit inklusive Kühlschrank ist vorhanden. Leider fehlt in ihm der Platz für eine Toilette – also kein Freedom Camping.

Genau sollte man auch auf die Maße der Betten achten – und auch auf das Gewicht. Wenn der Camper für drei Erwachsene angepriesen wird, kann es sein, dass der Dritte nicht mehr als 60 Kilo wiegen darf, z.B. beim HiTop von Britz.
Empfehlenswert für Individualisten.
Kosten z.B. der HiTop von Britz ab NZD 180

  • Der Camper

Natürlich gibt es nicht „den“ Camper. Die Auswahl ist hier sehr groß. Vom Modell für 2 Personen bis zum Großraumwagen für 6 Personen wird alles angeboten. Inklusive Küche und Toilette/Dusche und mit entsprechender Batterieleistung ist man gerüstet auch für zwei bis drei Übernachtungen in der Natur. Die Größe fordert natürlich auch ein entsprechendes Rangieren auf den Straßen und den Campingplätzen. Dafür erhält man dann aber auch eine Unterkunft auf Rädern. Empfehlenswert für Reisende, die ein bißchen Komfort nicht missen wollen.
Kosten je nach Größe von NZD 270 bis NZD 330

Auch eine Lösung von Neuseelands enge Straße – der Kleinwagen als Anhang

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