Tourenvorschlag: Von Orewa nach Russell
Auf der neuseeländischen Nordinsel beim Städtchen Orewa sollen die Sonnenaufgänge besonders schön sein. So haben wir es zumindest in zahllosen Reiseführern und Blogs gelesen. Davon wollten wir uns natürlich selbst überzeugen und stellten den Wecker auf „sehr früh“. Um 5:30 Uhr klingte dann das verdammte Ding und schmiss uns aus dem Bett. Wir machten uns zu einem frühen Strandspaziergang auf. Und tatsächlich ist die blaue Stunde am Morgen recht spektakulär. Die Sonne vertrieb langsam die dunkle Nacht und ließ den Himmel orange-rot erstrahlen. Nach und nach überwanden die einzelnen Sonnenstrahlen den Bergrücken und tauchten den Strand in ein leuchtendes Gelb. Was für ein wunderschöner Anblick.
Von Orewa zum Wenderholm Park
Nach diesem Erlebnis gab es einen kräftigen Kaffee, der uns dann den restlichen Schlaf austrieb. Von Orewa aus fuhren wir Richtung Norden am Hauraki Golf entlang. Nach ca. 10 km erreichten wir den wunderschönen [→ Wenderholm Regional Park. Neben den großen neuseeländischen Nationalparks gibt es zudem unzählige regionale Parks, die auch ein Quell der Ruhe sein können. Sie sind fast ausnahmslos mindestesns einen Zwischenstopp wert. Gerade der Wenderholm Regional Park wird gerne von den Kiwis genutzt – dann herrscht dort Volksfeststimmung, also kein Quell der Ruhe – und es riecht vorzüglich nach kräftigem BBQ.
Vor Ort gibt es einige Wanderungen, z.B. am Puhoi River entlang oder hoch auf die Anhöhe. Es war sehr warm, so waren wir faul und setzten uns unter einen großen schattenspendenden Baum und genossen die Aussicht. Danach ging es weiter auf der SH 1 Richtung Warkworth. Durch den Abstecher nach Wenderholm haben wir zudem den mautpflichtigen Teil der SH 1 zwischen Silverdale und Puhoi auf dem Hibiscus Coast Highway umfahren.
Unser Tipp: Nach 16 km und noch vor Warkworth liegt auf der linken Seite das [→ Honey Center (Honey Cafe, 7 Perry Rd, Warkworth 0983, Neuseeland). Dort gibt es eine riesige Auswahl an unterschiedlichen neuseeländischen Honigsorten. Vor dem Kauf kann man diese natürlich probieren. Wir haben soviel gekauft, dass wir von Auckland aus ein Päckchen mit Honig nach Hause schicken mussten… 🙂
In Warkworth selbst besuchten wir die i-Site, um für den nächsten Tag einen Bootsausflug in die Bay of Islands zu buchen.
Von den Whangarei Falls…
Den nächsten touristischen Stopp planten wir bei den [→ Whangarei Falls im gleichnamigen Ort ein. Dieser wunderschöne Wasserfall liegt… in der Stadt und fast mitten in einem Wohngebiet. 25 Meter stürzen die Whangarei Falls in die Tiefe um damit einen kühlenden See zu füllen. Auf einem kurzen Rundweg (ca. 1 km) wandert man von der oberen Plattform nach unten Richtung See um dann auf der anderen Seite erneut hochzuwandern zum Aussichtspunkt. Der Platz ist bei den Einheimischen sehr beliebt, er liegt ja nun auch sehr verkehrsgünstig – in der Stadt. Bei unserem Besuch führte der Fluss nur recht wenig Wasser – die Sommerhitze hatte das meiste Wasser schon verdunsten lassen. Nach ca. 2 Stunden machten wir uns auf den Weg zum eigentlichen Ziel – zur Bay of Islands – nach Russell. Somit standen die letzten 80 km auf dem Fahrplan.
…nach Russell
Um mehr von der Küste sehen zu können, verließen wir die SH 1 und bogen nach ca. 6 km hinter Hikurangi rechts in die (Old) Russell Road ab. Die Straße war gut ausgebaut, so dass wir auch mit unserem Camper keine Probleme unterwegs hatten. Die Straße führte uns an den typischen sanften und „fluffigen“ neuseeländischen Hügeln vorbei bis zur Helena Bay und weiter an die Whangaruru Bay. Nach einem kurzen Aufenthalt fuhren wir weiter und hielten uns an einer T-Kreuzung instinktiv rechts auf der geteerten Rawhiti Road. Dies war dann leider falsch. Das Navi beschwerte sich und wir mussten umdrehen. Es ging leider gerade aus – auf einer Gravel Road (Schotterstraße). Was für ein Pech. Nach einigen Kilometern gaben wir die Hoffnung auf eine Teerstraße auf und fuhren mit einem leicht mulmuigen Gefühl auf der neuseeländischen Gravel-Raod weiter. Zum Drehen war die Straße viel zu eng – ein 7 Meter langer Camper braucht so seinen Platz und der war nicht vorhanden.
Die Kurven der neuseeländischen Gravelroad waren ausgewaschen und neigten sich gerne stark nach links oder eben nach rechts. Der Camper nahm diese Neigung gerne auf und die Insassen waren nicht wirklich begeistert. Dafür belohnte uns die Natur jedoch mit einer Vielzahl an Grüntönen und dichten Wäldern. Nur beim anrasenden Gegenverkehr rutschte uns noch einmal das Herz in die Hose. Der Kiwi im weißen Pickup grüßte uns beim halsbrecherichen entgegenkommen freundlich – alles ging gut – alles war gut.
Nach 10 Kilometern und gefühlten 2 Stunden hatte uns die geteerte Zivilisation wieder. 10 Minuten, bevor der [→TOP 10 Holiday Park in Russell seine Pforten für den Tag schloss, trafen wir dort ein – leicht veschwitzt, ein wenig fertig und unwesentlich genervt. Wie das halt so ist wenn man Urlaub hat und ein Abenteuer sucht 🙂
Wir mieteten uns die Powered Luxury Site für 49 $NZ pro Nacht / pro Camper. Der Preis lohnte sich, denn wir genoßen einen wunderschönen Fernblick über die Tahapuke Bay in Richtung Waitangi Treaty Grounds – ein wahrhaft geschichtsträchtiger Ausblick.
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