ANZAC Day – Nationalfeiertag am 25. April
Am Jahrestag der Landung auf der türkischen Halbinsel Gallipoli gedenken die Neuseeländer ihrer Gefallenen der Weltkriege. Am 25. April 1915 nahmen erstmals Neuseeländer an einer kriegerischen Aktion außerhalb ihres Heimatlandes teil.
Historisch
Die Entente-Mächte Frankreich, England und Russland wollten die türkische Halbinsel Gallipoli, die das westliche Ufer der Dardanellen bildet, besetzen, um von dort die osmanische Hauptstadt Konstantinopel anzugreifen.
Ein 30.000 Mann starker Verband – das Australian and New Zealand Army Corps (ANZAC) – landete im Morgengrauen des 25. April 1915 in der Nähe von Ari Burnu, konnte jedoch nicht weit ins Landesinnere vordringen. Die Türken stoppten den Angriff. Ein verlustreicher Grabenkrieg war die Folge. Im Dezember 1915 evakuierte man die Truppen. In der Schlacht von Gallipoli fielen 2.700 Neuseeländer, über 4.800 wurden verwundet.
Die Schlacht von Gallipoli half Neuseeland, ein eigenes Nationalbewusstsein zu entwickeln – auch wenn man am anderen Ende der Welt für das Britische Empire kämpfte.
Gedenken
Seit 1921 wird der ANZAC Day als Feiertag mit Paraden und Ansprachen begangen. Für den 100. Jahrestag in 2015 sind Feierlichkeiten mit australischer und neuseeländischer Beteiligung auf der Halbinsel Gallipoli geplant.
Auch an anderen Kriegsschauplätzen des 1. Weltkriegs kämpfte das ANZAC, wie zum Beispiel in Belgien in der Schlacht von Passendale.
Im 2. Weltkrieg kämpften neuseeländische und australischer Soldaten in Griechenland Seite an Seite. Auch dieser Verband fimierte unter ANZAC, wurde aber nach kurzer Zeit wieder aufgelöst.
Bis heute bewegt die Neuseeländer dieser Tag im Jahr 1915. So beschreibt Ron Smith in einem Artikel des New Zealand Herald den Lebensweg seines Großonkels, der in Gallipoli fiel. Zum 100. Jahrestag will man die [→ Strecke abgehen, die die Soldaten zuletzt auf neuseeländischen Boden zurücklegten.
Im TV-Spielfilm [→ Field Punishment No. 1 erzählt Regisseur Peter Burger die Geschichte von 14 Kriegsverweigerern. Hier zeigt sich bei allem nationalen Stolz die Brutalität der Krieges – auch in den eigenen Reihen.
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