Die schönsten Rundungen Neuseelands – Moeraki Boulders
Steine, Steine, nichts als Steine. Auf dem Strandabschnitt bei Hampden – 50 km vor Dunedin – muss vor Urzeiten ein Boule-Platz gewesen sein. Die runden Steinkugeln liegen verstreut im Sand herum. Einzeln oder in Gruppen – ganz intakt oder schon von der Zeit gezeichnet. Dies müssen die bekannten Moeraki Boulders sein.
Moeraki Boluders
Führt euch eure Rundreise von Christchurch Richtung Dunedin, dann kommt ihr automatisch auf der SH 1 an dem Naturschauspiel vorbei. Der Parkplatz ist bereits auf der Straße ausgeschildert. Danach lauft ihr zu Fuß über den Strand und nähert euch so den runden Steinen. In der touristischen Hochzeit heißt es, einfach den Massen folgen.
Wollt ihr genau dies verhindern, gibt es nur eine Möglichkeit: Früh aufstehen und die Besichtigung im Laufe des Vormittags vornehmen. Ihr solltet dabei auch das Meer im Blick haben. Denn bei Flut sind die Steinkugeln nur schlecht bis gar nicht sichtbar. Am besten ist es, wenn ihr es zeitlich so hinbekommt, dass die Steine langsam von der aufziehenden Flut umspült werden. Gut für die Fotos!Tipp: Informiert euch vorab über die [→ Ebbe- und Flut-Zeiten bei den Moeraki Boulders.
Alternative gefällig?
Moeraki ist nicht der einzige Strand mit runden Steinen. Etwas weiter weg und weit weniger bekannt sind die Katiki Boulders. Sie liegen südlicher, sind kleiner und nur bei Ebbe erreichbar. Im Gegensatz zu den Verwandten weiter oben, bergen einige Steine auch noch kleine Geheimnisse – es sind quasi steinzeitliche Überraschungseier. Manche schützen in ihrem Inneren Knochen von Dinosauriern.
Um die Kaitiki Boulders zu finden, fahrt ihr auf der SH 1 weiter Richtung Dunedin. An der Abzweigung zum Shag Point, am südlichen Ende der Kaitiki Beach findet ihr die runden Steine – fast nur bei Ebbe zu sehen.
Wir haben sie leider damals verpasst. Sollte jemand dort gewesen sein, schreibt uns doch bitte den genauen Standort in die Kommentare.
Besucher der Nordinsel gehen ebenfalls nicht leer aus. Die Koutu Boulders sind bisher auch nur in wenigen Reiseführern erwähnt. Diese liegen in der Nähe von Hokianga Harbour – zwischen Koutu Point und Kauwhare Point. Ein Vorteil der nördlichen Steine – sie sind in Teilen weitaus größer als ihre Vertreter auf der Südinsel.
Ihr kommt auf eurem Weg zum Waipoua Forest (Tane Mahuta und Te Matua Ngahere) an der verborgenen Stelle vorbei: SH 12 Richtung Forest, Abbiegen auf die Koutu Loop Rd., auf der Straße bleiben und nicht zum Campingplatz abbiegen. Der kleine Carpark kommt nach wenigen hundert Metern (insgesamt ca. 3,5 Kilometer, ab SH 12), danach heißt es Füße bewegen. Der Wanderweg dauert gute 30 Minuten.[→ Auf Google finden
Der Vollständigkeit halber sollte erwähnt werden, dass es auch in den USA einige Plätze mit größeren und kleineren Steinen gibt. Aber wer will schon USA…
Zurück zu den Moeraki Boulders
Doch nun genießt vor Ort die uralten Steine am Strand. Solltet ihr euch bereits gefragt haben, woraus diese bestehen, hier die kurze Antwort: Die Boulders bestehen aus einem Gemisch aus Schlamm, Lehm und Ton , die durch Calcit zusammengehalten werden. Einen ausführlichen Bericht zur [→ Entstehungsgeschichte könnt ihr auf Wikipedia nachlesen.
Es sind also keine versteinerten Reste von Kumaras (Süßkartoffel) oder Kürbissen, die aus dem Kanu Arai te Uru fielen, wie die maorische Legende uns berichtet. Die Entstehung ist also mal wieder eine Laune der Natur, eine geologische Seltenheit. Selbst heute werden mit der Zeit immer neue Steine aus dem Boden frei gespült. Die freigelegten Exemplare wiederum erodieren langsam mit der Zeit. Schaut euch nicht nur die freiliegenden Exemplare auf dem Strand an – am steilen Hang könnt ihr sehen, wie die Steine schon kugelrund aus dem Gestein geschoben bzw. freigelegt werden.
Seals und Gelbaugenpinguine
Sobald ihr euch an den runden und ovalen Moeraki Boulders sattgesehen habt, setzt ihr euren Weg fort und schaut euch etwas Lebendiges an. Ihr habt ganz in der Nähe die Möglichkeit eine Seal- und Gelbaugenpinguin Kolonie zu besuchen. Dafür fahrt ihr zum Katiki Point Lighthouse und parkt den Wagen. Von hier aus geht es zu Fuß weiter zum Seal – Aussichtspunkt. Nehmt euch für die Beobachtung ein wenig Zeit. Mit etwas Glück könnt ihr zusätzlich noch beobachten, wie Gelbaugenpinguine aus dem Wasser kommen und zu ihren Nestern an Land watscheln.Danach geht es zurück Richtung Leuchtturm und weiter Richtung Gelbaugenpinguin Kolonie. Im hohen Gras und im dichten Unterholz wurden vom DoC künstliche Brutplätze aufstellt um den Tieren ein neues Zuhause zu geben. Der Bereich ist mit einem Zaun abgesperrt. Der Wanderweg führt euch nah an die Brutplätze heran. Wenn ihr besonders still und vorsichtig seid, seht ihr – wieder mit ein wenig Glück – die Brutpaare. Je nach Jahreszeit watschelt euch der Nachwuchs vor die Kamera. Nicht das schlechteste Motiv.
Nach diesen faszinierenden Einblicken in die Erdgeschichte und Ausblicke in die einmalige neuseeländische Tierwelt geht es weiter nach Dunedin.
Na dann mal gute Fahrt!
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