Mit der R. Tucker Thompson die Bay of Islands erkunden

von Neuigkeiten, Nordinsel

Die Schönheit der Bay of Islands erlebt man am besten ganz klassisch auf dem Wasser. Mit dem Zweimaster R. Tucker Thompson wird die Schifffahrt zu einem Highlight jeder Neuseelandreise. Weiße Segel, edles Holz und eine sympathische Seemanns-Crew sorgen für ein spannendes Erlebnis.

Ausgangspunkt der Halbtages-Tour ist Russell (Ein Beitrag zu Russell findet ihr hier). Von der Pier in Russell stechen natürlich auch weitere Touristen-Kutter ins Meer, um die Bay of Islands zu erleben. Dies sind in der Regel die bekannten schnellen und modernen Schiffe mit Plastik-Schalensitzen und Lautsprecheransagen. Damit wollten wir die Schönheit der Bay nicht erkunden.

Mit dem Zweimaster in die Bay of Islands stechen

Segel gesetzt und ab in die Bay of Islands

Segel setzen und ab in die Bay of Islands

Die R. Tucker Thompson ist anders. Nach einer kurzen und herzlichen Begrüßung werden einem die Funktionen des Segelschiff erklärt und die Sicherheitshinweise eingeprägt. Danach heißt es „Leinen los“ und ran an die Arbeit. Die Mannschaft besteht aus vier Personen, scheinbar nicht genug Matrosen um das Schiff auf Kurs zu halten. Deshalb werden die ausländischen Landratten mit einbezogen und dürfen die Segel entfalten, hochziehen, in den Wind drehen, das Steuer halten und in die Takelagen klettern. Natürlich alles auf freiwilliger Basis. Allemal ein großer Spaß für Jung und Alt.

Wenn das Schiff fahrt aufnimmt und einem die frische Seeluft um die Nase bläst, kommt schon so etwas wie ein ein echtes Freiheitsgefühl auf – ganz nach dem Filmzitat: „I’m the King of the world“. Mit etwas Glück jagen die Delphine neben dem Schiff her und veranstalten ein  Wettschwimmen. Neben der „harten“ Arbeit und der tollen Aus- und Weitsicht hat der Kapitän jede Menge Wissen zur Bay of Island auf Lager. Wer zuhören möchte, gesellt sich zu ihm ans Ruder und lauscht den wissenswerten, spannenden und lustigen Geschichten und Anekdoten. Wer die Ruhe genießen möchte, sucht sich auf dem großen Schiff einfach ein anders Plätzchen.

Goldender Sandstrand zur Mittagszeit

Mittagessen auf der R. Tucker Thompson

Mittagszeit auf der R. Tucker Thompson – frisch zubereitet

Zur Mittagszeit lässt die R. Tucker Thompson ihren Anker in einer romantischen Bucht zu Wasser. Alle Gäste werden wenn sie nicht schwimmen möchten mit dem Beiboot zur Insel gebracht, derweil bereitet die Crew das Mittagessen vor. Auf der Insel angekommen hat man die Möglichkeit schwimmen zu gehen, einen Spaziergang zu machen oder einfach nur faul – wie eine Robbe – in der Sonne zu schmoren. Der Landgang ist nach ca. einer Stunde beendet. Das Beiboot kommt, holt jeden ab und fährt zurück zum Segelschiff. Der Duft von gebratenem Fleisch und frischem Brot steigt einem sofort in die Nase und der Hunger meldet sich prompt mit einem lauten Grummeln. Zum Essen gibt es Wein, Bier oder ein kühles Wasser – was für ein genussvoller Luxus.
Danach wird der Anker eingeholt, die Segel in den Wind gedreht und auf geht es Richtung Heimathafen. Auch auf der Rückfahrt ist keiner von seiner Pflicht entbunden, die Frauen spülen und schrubben das Deck, die Männer klettern die Masten hoch… na ja oder so ähnlich.

 

R. Tucker Thompson - hoch auf den Mast

Und hoch auf den Mast, die R. Tucker Thompson bietet das ganze Segelprogramm

Ein weiteres Highlight auf der R. Tucker Thompson besteht darin, das man das Schiff komplett erkunden kann. Das bedeutet auch vom oberen Punkt des Mastes aus. Oder ganz vorne vom Schiff dem Bugspriet. Den Mutigen gehört die Welt! Und als Belohnung wartet eine tolle Fernsicht auf den Kletterer und ein ziemliches Gänsehaut-Feeling.
Natürlich wird auch auf der R. Tucker Thompson Sicherheit groß geschrieben und ein einfaches „ich klettere mal hinauf“ funktioniert nicht. Ob auf den Mast oder in das Netz vom Bugspriet, jeder Wagemutige erhält ein Sicherheitsgeschirr mit zwei kräftigen Karabinerhaken um sich festschnallen zu können.
Und wie der Kapitän trocken feststellte: Mit ihm wären bisher alle Passagiere heil und munter wieder zurückgekommen. Das Wort „ihm“ betonte er dabei ganz besonders.
Ich kann nur sagen, nehmt euren Mut zusammen und kletter hoch!

 

Geschichte der R. Tucker Thompson

Die R. Tucker Thompson liegt in einer Bucht vor Anker

Die R. Tucker Thompson liegt in einer Bucht vor Anker

Was zu Beginn ein trauriges Ende fand, wird zu einem happy End am Schluss – ganz nach Hollywood Manier. Und ein Amerikaner spielt dabei sogar die Hauptrolle.
Robert Tucker Thompson war Amerikaner und zog 1971 vom sonnigen Kalifornien mit seiner Familie nach Neuseeland. Nach einigen Monaten begann er mit seinem Sohn an der Arbeit des Schiffes. Mit dem Schiff wollte er sich seinen Lebenstraum erfüllen und so seinen Freiheitsgedanken umsetzen. Doch während es Bauens wurde er krank, musste für eine Herzoperation ins Krankenhaus und verstarb dann leider schon mit 49 Jahren. Die unfertige Hülle des Schiffs lag einige Jahre herum. Später entschied der Sohn Tod, das Boot im Andenken an seinen Vater zu Ende zu bauen.  In Russell Harris fand er einen Kompagnon, der ihn beim Bau unterstützte. Die benötigten Teile für das Schiff fand man auf Auktionen, von alten Schiffen wiederverwertet, von einem ausgemusterten Bulldozer, aus einem alten Haus aus Auckland und auch Zaunpfähle wurden umfunktioniert.
Nach langer und mühseliger Arbeit wurde das Schiff am 12. Oktober 1985 zu Wasser gelassen.

1993 kaufte Russell Harris Tod das Schiff ab und vermietete es an die Gesellschaft „Fullers“, die das Schiff in Betrieb nahm. Nachdem die Gesellschaft jedoch 2003 ihr eigenes Segelschiff baute, wurde die Vereinbarung aufgelöst. Russell Harris schenkte das Schiff 2006 den „People of The Tai Tokerau Northland“.

Heute operiert die R. Tucker Thompson als Non-Profit Stiftung und hat die Mission „Learning for Life through the Sea“. Das bedeutet, dass das Schiff neben dem Transport der Touristen im Sommer, der Jugend und den Schulklassen auf speziellen Fahrten das Segeln, die Natur und das Meer näher bringt.

Als Passagier unterstützt man somit noch ein pädagogisch wertvolles Ziel – wenn das mal kein Antrieb ist um nun eine Fahrt zu buchen! Weitere Informationen findet ihr direkt auf der Website der R. Tucker Thompson oder auf der Touristen-Site der Region Northland.

Und für alle großen Fans, natürlich ist der Schoner auch auf Facebook und Google+ zu finden.

Kennzahlen zum Zweimaster

Schiffs-Typ Schoner
Gesamt-Länge 26 Meter
Deck-Länge 20 Meter
Schiffs-Breite 4,9 Meter
 Schiffs-Höhe 22 Meter
 Tiefgang 2,59 Meter
Antrieb  300 m² Segel

Unsere Bilder-Galerie zur R. Tucker Thompson

Wenn dir der Beitrag gefällt, teile ihn mit deiner Welt:

Hier gibt’s weiteren Lesestoff:

5 Seen die ihr auf Neuseeland gesehen haben müsst!

Neuseeland hat unglaublich viele Seen mit unglaublich vielen Farben. Von dunkelbau bis smaragdgrün. Die schönsten Seen haben wir euch hier einmal aufgelistet!

Interview mit 2 Frischvermählten – Teil 2

Im Januar haben wir Julia und Dan zum Interview gebeten. Sie standen kurz vor ihrer Hochzeitsreise mit dem Ziel Neuseeland. Nun berichten die beiden über ihre Tour und ihre Erlebnisse.

Weltklasse: Neuseeländischer Wein & ein deutscher Sommelier

Neuseeländische Weine sind ganz besonders gute Tropfen. Woher das kommt, erklärt euch Markus, ein junger Sommelier aus München.

Roys Peak Track – in Serpentinen zum schönsten Panorama

Der Roys Peak Track führt einen hoch über den Lake Wanaka – von dort oben gibt es eine wahnsinnige Panoramasicht auf Mt. Aspiring und Wanaka.

Tasman Lake – historische Suppe am Mount Cook

Am Lake Tasman wird gefrorene Geschichte zu einer grauen historischen Suppe. Der größer werdende See lädt zu einer Schiffsfahrt ein!

Lindis Pass – Fernsicht in braun-gelb

Pass-Straßen sind auf Neuseeland elementare Verbindungswege, gerade auf der Südinsel verbinden die längeren Passwege die abgelegene West-Seite mit der lebendigen Ost-Seite. Einer der höchsten Pass-Straßen läuft jedoch von Norden nach Süden und stellt auf kürzestem Weg die Verbindung zwischen den Städten Christchurch mit Queenstown her: der Lindis Pass.

Kaikoura – den Meeresbewohnern so nah!

Spätestens bei der Neuseeland-Reiseplanung stolpert jeder über das Örtchen Kaikoura. Es ist das Mekka für alle Wal-, Robben- und Delphine Beobachtungen.

Lake Coleridge – Lake wer bitte schön?

Auf der Suche nach weiteren Reisezielen fuhr ich auf der Karte über die State Highways und folgte der SH 79 bis Geraldine. Danach bog ich von der SH72 auf die SH77 ab. Was war denn das? Da liegt ein Lage – Lake Coleridge. Lake wer bitte schön?

Pappe gegen Erdbeben

37 Sekunden sind genug um eine Stadt größtenteils in Schutt und Asche zu legen – auch die altehrwürdige Kathedrale Christchurchs

i-Sites – Übersicht und Karte der Südinsel

Hier findet ihr eine Übersicht über die i-Sites auf der Südinsel Neuseelands.

Ein heißer Ritt auf der Erdgeschichte – oder so ähnlich

In der Nähe von Lake Taupo gibt es so einiges zu erleben und bestaunen. Da wäre das Volcanic Activity Center oder die Rapids Jets – die Stromschnellen-Monster.

Rundreise: In 37 Tagen um die neuseeländische Nord- und Südinsel

Eure Anfrage lautete: Was können wir alles in 37 Tagen auf der Nord- und der Südinsel sehen. Wir haben geantwortet und euch einen Plan zusammengestellt.

Go east – life is peaceful there

Einsam und noch eine Spur friedlicher als sonst ist es ganz im Osten der Nordinsel – genauer gesagt am East Cape. Was für eine Erfahrung!

Kauri dieback – jetzt auch auf der Coromandel Halbinsel

Kauri dieback – die tödliche Krankheit für die wunderschönen Kauri-Bäume – jetzt auch auf der Coromandel Halbinsel – leider.

Interview mit 2 Frischvermählten – Teil 2

Im Januar haben wir Julia und Dan zum Interview gebeten. Sie standen kurz vor ihrer Hochzeitsreise mit dem Ziel Neuseeland. Nun berichten die beiden über ihre Tour und ihre Erlebnisse.

Neuseeland emotional: Im Auge verschiedener Betrachter

Jeder von uns kann sich sicherlich sofort ein ganz spezielles Highlight aus seiner Neuseelandreise erinnern. Wir sammeln und veröffentlichen die emotionalsten Momente deines Urlaubs.

Bridal Veil Falls – Zerstäubende Schönheit im Nirgendwo

Wie so häufig ist auch dieses Naturschauspiel ein Überbleibsel eines Vulkanausbruchs. Die Folgen können wir heute noch bestaunen: Die Brautschleierwasserfälle in der Nähe von Raglan.

5 Sightseeing-Tipps für Auckland

Mit über 1,4 Millionen Einwohnern ist Auckland die bevölkerungsreichste Stadt Neuseelands und pulsierende Metropole. Es gibt viel zu sehen und wir zeigen euch eine kleine Auswahl an Sehenswürdigkeiten.

Die Natur als Landschaftsgärtnerin – Wai-o-Tapu

Der Klassiker unter den thermalen Freizeitparks. Hier ist die Natur als außergewöhnliche Landschaftsgärtnerin aktiv gewesen. Dieses Highlight dürft ihr euch nicht entgehen lassen.

Rundreise Neuseeland: Zweimal hin, noch mehr drin!

Wir haben uns die Nord- und Südinsel in zwei getrennten Reisen angeschaut. Hier findet unsere Tour auf der Nordinsel – lasst euch inspirieren.

Tipps für den optimalen Camper

Den optimalen Camper zu finden ist nicht so einfach. Wir zeigen euch auf, auf was ihr bei der Auswahl achten solltet.

i-Sites – Übersicht und Karte der Südinsel

Hier findet ihr eine Übersicht über die i-Sites auf der Südinsel Neuseelands.

Roys Peak Track – in Serpentinen zum schönsten Panorama

Der Roys Peak Track führt einen hoch über den Lake Wanaka – von dort oben gibt es eine wahnsinnige Panoramasicht auf Mt. Aspiring und Wanaka.

Cape Reinga – der nördlichste Punkt Neuseelands

Cape Reinga ist der fast) nördlichste Punkt Neuseelands. Warum er eine Reise wert ist, erzählen wir euch in diesem Beitrag.

Bekannt & berüchtigt: die Safety Videos von Air New Zealand

Das Safety Videos nicht immer langweilig sein müssen beweist Air New Zealand jedes Mal auf’s Neue. Die Airline sprüht vor Ideen und Fantasie, wenn es um die eigentlich langweiligen Sicherheitsvorschriften geht.

Im Interview: Götz Nitsche – Autor von Bonusland

Der Autor Götz Nitsche hat eine Ingenieurs-Karriere vor Augen und lebt ein geregeltes Leben. Damit könnte diese Story enden – doch auf diesen vorbestimmten Weg hat Götz keine Lust und biegt einfach ab.

NZeTA Pflicht ab 1. Oktober 2019

Ab dem 1. Oktober 2019 müssen Reisende – aus Visum befreiten Ländern – eine elektronische Einreiseerlaubnis (NZeTA) für Neuseeland beantragen.

Camper mieten – wo und bei wem?

Bevor ihr einen Camper für den Neuseeland-Urlaub bucht, müssen einige Fragen beantwortet sein. Wir geben Hilfestellung bei den Antworten.

Neuseeland erleben: Was kostet der Spaß?

Neuseeland ist für viele Menschen ein Traumziel, was die aktuelle Statistik von Tourism New Zealand bestätigt.
Doch was kostet so eine Traumreise? Wir zeigen auf, mit welchen Kosten und in welcher Höhe ihr rechnen könnt.

Lesefutter für Neuseeland-Liebhaber/innen

Im Gegensatz zu den universellen Reiseführer fokussieren sich die speziellen Reiseführer auf bestimmte Themen. In diesem Fall entweder auf Reisen mit dem Camper, auf Wanderrouten oder auf die Herr der Ringe Locations. Für „Erstreisende“ können diese Bücher als Ergänzung dienen, einen umfassenden Reiseführer ersetzen diese jedoch nicht.

1 Stern2 Sterne3 Sterne4 Sterne5 Sterne (Noch keine Bewertungen)
Loading...