Unterwegs mit der Eisenbahn – Neuseeland auf Schienen
In anderen Beiträgen berichten wir über das Reisen in Neuseeland mit dem Wohnmobil – und hier nun ein Artikel über die Eisenbahn? Sicherlich ist unser bevorzugtes Fortbewegungsmittel der Camper. Die Fahrt auf einem „open-air“ Wagen durch den Arthur’s Pass National Park hat allerdings schon seine besonderen Reize. „Sit back and relax!“ Darum hier ein paar Empfehlungen und Links zum Thema „Neuseeland auf Schienen“.
Das schwierige Gelände stellte die Eisenbahn-Ingenieure auf Neuseeland vor besondere Herausforderungen. Die vielen Brücken und Tunnel zeugen von der besonderen Kunst, die Trasse auch im widrigsten Gelände zu verlegen. Die Spurbreite von nur 1,067 m wurde gewählt, um sich besser den Hügeln und Täler anpassen zu können.
Die Schienennetz wurde ab 1893 aufgebaut und hat heute eine Länge von 3.900 km. Es verbindet fast alle größeren Städte miteinander (außer Nelson, Taupo, Queenstown und Whakatane). In 1993 privatisierte der Staat die Eisenbahn, nur um die Eisenbahninfrastruktur 10 Jahre später für 1 NZ$ wieder zurückzukaufen (weitere Informationen hierzu bei Wikipedia).
Für uns Reisende sind drei Strecken von Interesse.
Northern Explorer
Der Northern Explorer hieß bis 2012 noch Overlander. Mit ihm reist man „durch das vulkanische Herz“ von Wellington nach Auckland (und umgekehrt) in 12 Stunden und über 680 km Schmalspurgleise. Die Fahrt geht über 25 große Brücken und durch 14 Tunnel. Die bekannteste Brücken-Tunnel-Kombination ist die [→ Raurimu-Spirale.
In speziellen Wagen mit großen Panoramafenstern könnt ihr die wunderbare Natur zum Beispiel des Tongariro National Parks an euch vorbei ziehen lassen.
Tipp: Wer sich den Fahrtwind um die Nase wehen lassen möchte, kann in den „open-air“ Wagen noch näher „dran“ sein. Besonders für Fotografen sind die „fehlenden“ Fensterscheiben hilfreich, da sich das Innere nicht spiegelt.
Die einfache Fahrt kostet 198 NZ$ für einen Erwachsenen. Der Northern Explorer verkehrt dreimal pro Woche und Richtung. Weitere Informationen findet ihr bei [→ KiwiRail.
Seit ihr von Auckland kommend in Wellington gut angekommen und habt die Cook Strait mit dem [→ Interislander oder der [→ BlueBridge überquert, so könnt ihr in Picton in den nächsten Zug steigen.
Coastal Pacific
Auf der Südinsel verbindet der Coastal Pacific die Städte Picton und Christchurch. Die Trasse verläuft zwischen der Kaikoura Range und dem Pazifik und bietet wunderschöne Ausblicke Richtung Meer oder Berg. Auf der Meerseite lässt sich mit etwas Glück ein Blick auf Seelöwen und Pinguine erhaschen. Auch wenn die Steigungen nicht so spektakulär sind, müssen doch 22 Tunnel durchfahren und die breiten Flussmündungen mittels 175 Brücken überwunden werden.
Der Coastal Pacific verkehrt nur in den Sommermonaten von Oktober bis April. Die einfache Fahrt kostet für einen Erwachsenen 159 NZ$. Weitere Informationen bei [→ KiwiRail.
TranzAlpine
Unser Tipp: Der TranzAlpine. Zum einen, weil die Hin- und Rückfahrt an einem Tag möglich ist, zum anderen, weil die Ausblicke in den Southern Alps grandios sind. Zudem wollten wir den letzten Tag in der Nähe unseres Abflug-Flughafens verbringen, ohne uns noch mit einer langen Fahrt mit dem Camper zu belasten.
Der TranzAlpine verbindet Christchurch an der Ostküste und Greymouth an der Westküste. Die Strecke ist ca. 224 km lang und führt über den 73 Meter hohen Staircase Viadukt, durch den Arthur’s Pass National Park und den 8,5 km langen [→ Otira Tunnel.
Die Reise dauert ca. 4 ½ Stunden. Nach einem Aufenthalt von einer Stunde in Greymouth macht sich der Zug wieder auf den Rückweg. Die einfache Fahrt kostet für einen Erwachsenen 168 NZ$. Über die Rezeption unseres TOP 10 Holiday Parks in Christchurch haben wir die Hin- und Rückfahrt für den gleichen Tag zum Preis von ca. 250 NZ$ gebucht. Weitere Informationen – zum Dritten – bei [→ KiwiRail.
Einen Eindruck über die Fahrt mit dem TranzAlpine bietet die unten stehende Foto-Galerie oder die verschiedenen Filme auf Youtube. Ein Auswahl findet ihr [→ hier.
Die Zukunft: Monorail?
Und die Zukunft hat schon begonnen: Es gibt einen Plan, eine Einschienen-Bahn zwischen Queenstown und Te Anau mitten durch das Weltkulturerbe Te Wāhipounamu – South West New Zealand zu bauen. Ob das aber wirklich erstrebenswert ist, nur um etwas schneller zum Milford Sound zu kommen?
Von Christchurch nach Greymouth in Bildern
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